Dr. Andreas Philippi, Niedersächsischer Minister für Soziales, Arbeit, Gesundheit und Gleichstellung zu Gast im Alten Rathaus
Hannover. In der Eventlocation Altes Rathaus in Hannover fand am vergangenen Mittwoch der Parlamentarische Abend des GewiNet Kompetenzzentrums Gesundheitswirtschaft e.V. in Kooperation mit der BARMER als diesjährigen Exklusivpartner statt. Rund 50 Gäste, darunter Landtagsabgeordnete, Mitglieder des GewiNet e.V. sowie Vertreter*innen der Politik und Gesundheitswirtschaft, kamen zusammen, um über die elektronische Patientenakte (ePA) zu diskutieren – ein zentrales Thema der digitalen Transformation im Gesundheitswesen.
Die Veranstaltung wurde von Martin Brüning moderiert, der die Anwesenden herzlich begrüßte und durch den Abend führte. In seinen einleitenden Worten betonte er die Bedeutung der elektronischen Patientenakte (ePA) für die Verbesserung der Patientenversorgung und die Effizienz im Gesundheitswesen. Jens Nacke, Vizepräsident des Niedersächsischen Landtages, richtete in seinem Grußwort ein klares Bekenntnis zur Förderung der digitalen Gesundheitslösungen aus. „Ich freue mich sehr, dass Sie heute dieses wichtige Thema aufgegriffen und die verschiedenen Sichtweisen aus Praxis, Politik und Gesundheitswesen zusammengebracht haben.“
Dr. Andreas Philippi, Niedersächsischer Minister für Soziales, Arbeit, Gesundheit und Gleichstellung, schloss sich diesen Gedanken an und betonte die Notwendigkeit, die Einführung der elektronischen Patientenakte voranzutreiben. „Die EPA ist ein extremes Hilfsmittel – gerade in Notaufnahmen, wenn Patientinnen und Patienten Schmerzen haben, aber wichtige Informationen nicht nennen können. Auf Knopfdruck zu wissen, was zu beachten ist, rettet Leben.“, so Philippi. Er appelliert an die Teilnehmenden, die ePA mutig auf den Weg zu bringen und an dieser Stelle ein bisschen weniger „typisch deutsch“ zu sein.

Die Eröffnung der Veranstaltung übernahmen Prof. Dr. Michael Böckelmann, Vorstandsvorsitzender des GewiNet e.V., der die Ziele des Kompetenzzentrums erläuterte und die Relevanz der ePA für die Zukunft der Gesundheitswirtschaft unterstrich, und Heike Sander, Landesgeschäftsführerin der BARMER. Sie stellten sich den Fragen des Moderators Martin Brüning. „Wir sind heute hier, weil wir das Thema gemeinsam unterstützen und weil wir zeigen wollen, dass wir es ernst meinen mit der Zusammenarbeit im Gesundheitswesen.“, so Heike Sander. Sie ergänzte, dass die BARMER aktiv an der Entwicklung und Implementierung der elektronischen Patientenakte mitwirke, um die Patientenversorgung zu optimieren. Prof. Dr. Michael Böckelmann betonte: „Das Gesundheitswesen hat ein großes Problem, weil Diagnostik und Therapieentscheidungen oft zu lange dauern – die ePA kann dabei helfen, diesen Prozess deutlich zu beschleunigen.“
Ein Highlight des Abends war der Vortrag von Marek Rydzewski, Chief Digital Officer der BARMER, der die Vorteile und Herausforderungen der elektronischen Patientenakte beleuchtete. Er stellte innovative Ansätze vor, die darauf abzielen, die Nutzung der ePA zu fördern, die Akzeptanz bei den Patienten sowie die Versorgungsqualität zu erhöhen und eine gezieltere Versorgungsforschung zu ermöglichen. „Die Daten aus der ePA ermöglichen eine Versorgung, die nicht mehr orts- oder personenbezogen gebunden ist – Zweitmeinungen oder Behandlungsentscheidungen werden dadurch erheblich erleichtert.“, so Rydzewski.
Im anschließenden „Polittalk“ diskutierten die Landtagsabgeordneten Dr.in Tanja Meyer, Bündnis 90/Die Grünen, Claudia Schüßler, SPD, Thomas Uhlen, CDU und Marek Rydzewski über die politischen Rahmenbedingungen und die praktische Umsetzung der elektronischen Patientenakte. Die lebhafte Diskussion, moderiert von Martin Brüning, verdeutlichte die unterschiedlichen Perspektiven der politischen Akteure und die Notwendigkeit eines gemeinsamen Vorgehens, um die ePA erfolgreich in die Praxis zu integrieren.
Der Parlamentarische Abend bot eine wertvolle Plattform für den Austausch zwischen Politik und Gesundheitswirtschaft und unterstrich die Bedeutung von Kooperationen, um die digitale Transformation im Gesundheitswesen voranzutreiben. Die Veranstaltung endete mit einem gemeinsamen Abendessen, bei dem die Teilnehmer*innen die Möglichkeit hatten, sich weiter auszutauschen und neue Kontakte zu knüpfen.
Fotos: WWW.SCHEFFEN.DE