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Digitale Vernetzung erleichtert Entlassungsmanagement

Klinikum Osnabrück zieht positive Bilanz

Als erstes Krankenhaus der Region hat sich das Klinikum Osnabrück bereits im November 2019 für die Nutzung der digitalen Plattform „Recare“ entschieden. Das Projekt, das durch das Krankenhauszukunftsgesetz und die Förderung des Bundes möglich geworden ist, hat sich zum Ziel gesetzt, das Entlassungsmanagement von Krankenhäusern neu zu gestalten. Doch funktioniert das Ganze? Dieser Frage sind wir in unserem Netzwerktreffen auf den Grund gehen. Gemeinsam mit dem Klinikum Osnabrück hat GewiNet zu einem gemeinsamen Austausch eingeladen.

Die Resonanz war groß: Mehr als 50 Teilnehmer aus 21 Einrichtungen der stationären und ambulanten Pflege sowie der Sozialdienst der Niels-Stensen-Kliniken Marienhospital Osnabrück und der Pflegestützpunkt waren der Einladung gefolgt. Unser Anliegen besteht darin, den Austausch zwischen den Nutzern anzuregen, die gegenseitige Vernetzung zu stärken und damit einhergehend eine bestmögliche Versorgung für die Patienten sicherzustellen. Doch was bedeutet die Nutzung für Kliniken, und wie gestaltet sie sich für Pflegeheime? Normalerweise sei ein großes Team damit beschäftigt, eine adäquate Versorgung für Patienten zu finden. Dazu gehöre es, Rehabilitationsmaßnahmen zu beantragen, Kurz- oder Langzeitpflege sowie Pflegedienste zu vermitteln, Hilfsmittel zu organisieren und individuell sozial oder onkologisch zu beraten.

 

 

Glasmeyer, Leiterin Sozialmanagement, machte deutlich, welchen Mehraufwand das für das Personal bedeutet. „Häufig war ein Klinikmitarbeiter nur damit beschäftigt, zig Dokumente auszufüllen, zahlreiche Pflegeanbieter nach Kapazitäten abzutelefonieren, zig Faxe zu senden.“ Sie sieht die Nutzung von Recare als einen ersten wichtigen Schritt in die richtige Richtung, da sowohl Krankenhäuser als auch Weiterversorger der Patienten entlastet werden.  Wie genau das funktioniert, wurde bei dem Treffen anschaulich durch die Vertreter von Recare verdeutlicht.

Das System bietet noch einen weiteren Vorteil: Auch Patienten und deren Angehörige können es bei der Suche nach potenziellen Kurz- und Langzeitpflegeplätzen nutzen. Mit einem Zugriff über das „Pflegeportal Weser-Ems“ lässt sich ohne Login-Daten schnell und einfach ein Überblick über tagesaktuelle Kapazitäten von stationären und ambulanten Pflegeanbietern verschaffen. Die Angebote werden in einem Ampelsystem aufgelistet, sodass Angehörige und Patienten unkompliziert mögliche freie Kapazitäten einsehen und sich mit den Einrichtungen in Verbindung setzen können. Die Mehrwerte wurden von Barbara Raude und Kathrin Cording, Projektmangement GewiNet e.V., praxisnah dargestellt.

Während des dreistündigen Treffens wurden die Teilnehmer für die Anwendung sensibilisiert, es fand ein Wissenstransfer und ein Erfahrungsaustausch statt. Die Anwender waren sich einig, dass sich mit der Plattform schneller ein Platz für Patienten zur Weiterversorgung nach Klinikaufenthalten finden lässt. Durch die vereinfachte Kommunikation sei sie eine Entlastung für alle Nutzer – egal ob für Mitarbeiter in Kliniken, der Pflege, von kommunalen Trägern oder für pflegende Angehörige.

Eine rundum gelungene Veranstaltung und ein nächster Schritt im Rahmen der Digitalisierung!